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Weisheit aus Sachsen

Gastbeitrag von Sr. Irmgard Richter - Evangelische Stadtmission Freiburg e.V.

Dieses Schild habe ich bei einem Spaziergang im Urlaub entdeckt – und wenn man es 
laut liest, kann man leicht raten, wo ich im Urlaub war. Nach dem ersten Schmunzeln 
wurde ich nachdenklich. Leben vor Putzen! Nicht nur im Duden sollte das vorgehen. 
Mein Elternhaus und eine lange schwäbische Prägung haben mir Sauberkeit als wichtigen 
Wert „eingeimpft“. Finde ich auch nicht schlecht. Aber ja, es gibt tatsächlich Wichtigeres. 
Beziehungen sind wichtiger – Zeit für Menschen. Und ich selbst bin auch wichtiger. 
Wenn ich müde bin, darf die Bügelwäsche noch warten und das Laub um die Mülltonnen 
herum auch – egal, was die Nachbarin denkt. „Der Staub kann bleiben“ hieß ein Buch, das 
ich mit innerer Zustimmung gelesen habe.

Und dann ertappe ich mich doch dabei, dass ich mich selbst „antreibe“, alles das zu tun 
und hinzubekommen, was mein „Hausfrauengewissen“ mir sagt. Oder mein innerer
Fitness- Trainer oder mein innerer Selbst-Optimierer – oder was andere innere Antreiber 
von mir wollen. 
Manchmal kriege ich das gar nicht bewusst mit und wundere mich, warum 
ich so unzufrieden mit mir bin. Ich darf immer wieder üben, mich selbst auch mal 
„in Frieden zu lassen“. Es geht mir deutlich besser, wenn ich mir sagen kann: 
Dies und jenes muss ich nicht. Leben geht vor.