Schichtarbeit und Sozialleben - ein Widerspruch?

Schichtarbeit kann die Gesundheit und das Sozialleben beeinträchtigen. Vor allem der ständige Wechsel der Arbeitszeiten und die Nachtarbeit sind belastend. Gesunde Dienstplangestaltung betrifft somit Fragestellungen der Schichtfolge, der geleisteten Arbeitstage am Stück und Ruhepausen zwischen den Diensten.

Die Planerinnen und Planer stehen vor der Herausforderung, rechtliche Vorgaben, betriebswirtschaftliche Vorgaben, arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse zu gesunder Arbeit und die persönlichen Wünsche und Lebenssituationen der Mitarbeitenden zu vereinen. Nicht selten stehen die Vorgaben im Widerspruch zu den Wünschen der Mitarbeitenden.

Ein Beispiel: Sylvia M. ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und arbeitet in Teilzeit 80%. Im Dienstplan hat sie, nach 3 Tagen Frühschicht, drei Tage Spätschicht. Diese sogenannte vorwärtsrotierende Schichtabfolge ist vorteilhafter für die Gesundheit und die Anpassung des Biorhythmus. Für sie bedeutet es jedoch, dass sie beim Spätdienst ihre Kinder nur morgens beim Aufstehen sieht. Die gemeinsame Zeit ist auf Frühstück und Richten für die Schule und den Kindergarten beschränkt. Gerne würde Sylvia deshalb nur einen Tag spät arbeiten.

Was ist zu tun? Hier ist sicherlich ein Gespräch sinnvoll, um die individuellen Lebensbedingungen von Sylvia und die Vorgaben einer gesunden Dienstplangestaltung miteinander auszuhandeln.