Digitalisierung – Eine Chance zur Stärkung der Life-Balance?

Im Podcast hat Anna ihre Sorgen zur Einführung von Tablets geschildert. Ein großes Problem hierbei stellt in erster Linie nicht die Digitalisierung an sich dar, sondern das fehlende Wissen im Einsatz mit der Technologie sowie die zugehörigen Kompetenzen.

Digitalisierung und Technisierung im Pflegealltag kann ganz unterschiedlich aussehen:

Vom Einpflegen der Daten in eine elektronische Patientenakte, über eine allgemeine digitale Dokumentation und Vernetzung hin zu der digitalen Signatur nach getätigter Arbeit, beispielsweise nach der Tablettengabe. Jedoch braucht man überall das nötige „Knowhow“, um effektiv arbeiten zu können.

Führt der Einsatz von Technik zu einer Arbeitsverdichtung oder zu mehr Freiräumen für Soziales?

Potenziale, Pflegekräfte zu entlasten, gibt es definitiv. Vor allem bei der körperlichen Arbeit könnten beispielsweise intelligente Roboter das Heben und Tragen erleichtern und somit die Gesundheit der Pflegekräfte stärken. Auch Transportroboter erleichtern den Arbeitsalltag durch geringeren Zeitaufwand für bestimmte Laufwege. So bleibt mehr Zeit für den Menschen.

Auch Tablets als vernetzte digitale Systeme haben große Chancen, wenn es um ortsunabhängige und schnelle Erfassung sowie das Teilen von Informationen geht.

Pflegeorientierte Technikkompetenzen werden jedoch nicht in der Pflegeausbildung oder dem Studium gelehrt. Deshalb ist es wichtig, Fachkräfte und Auszubildende zu informieren und Schulungen anzubieten, um Fragen zu beantworten, eventuellen Ängsten zu begegnen und eine Akzeptanz zu schaffen.

Professor Helmut Kreidenweis
„Altenpflege wird eine menschliche Dienstleistung bleiben. Aber die Prozesse darum werden voll digitalisiert.“