Wann ist es Mobbing?
Kritik, Streit, Klatsch – das alles ist normal und gehört zum Alltag dazu. Menschen brauchen Ventile. „Dampf ablassen“ ist wichtig, hat eine soziale Funktion im Miteinander, dient der Psychohygiene und kann Prozesse klären. Nicht zu streiten, kann ebenso schädlich sein, wie andauernd zu streiten.
Mobbing ist gezieltes Ausgrenzen!
Meinungsverschiedenheiten können äußerst konstruktiv und hilfreich sein. Solange niemand beispielsweise ein ungleiches Machtgefüge als Machtmittel einsetzt. Gefährlich wird es, wenn es in der Hauptsache darum geht, einer Person gezielt zu schaden. Dann ringt die eine Seite nicht mehr um eine Lösung oder – eine Stufe tiefer – ums bloße Rechthaben, sondern ums Isolieren, Schaden und am Ende um den Ausschluss aus dem Betrieb. Das ist der Anfang vom meist bitteren Ende.
Konflikte schwelen oder Mobbingfall tritt ein
Konflikte schwelen oder Mobbingfall tritt ein
Beispiele für Mobbinghandlungen: die "45er_Liste"Mobbing-Checkliste nach Leymann
1. Angriffe auf die Möglichkeit, sich mitzuteilen
- Die Führungskraft schränkt die Möglichkeiten ein, sich zu äußern (1)
- Man wird ständig unterbrochen (2)
- Kolleginnen und Kollegen schränken die Möglichkeit ein, sich zu äußern (3)
- anschreien oder lautes Schimpfen (4)
- ständige Kritik an der Arbeit (5)
- ständige Kritik am Privatleben (6)
- Telefonterror (7)
- mündliche Drohungen (8)
- schriftliche Drohungen (9)
- Kontaktverweigerung durch abwertende Blicke oder Gesten (10)
- Kontaktverweigerung durch Andeutungen, ohne dass man etwas direkt ausspricht (11)
2. Angriffe auf die sozialen Beziehungen
- Man spricht nicht mehr mit der oder dem Betroffenen (12)
- Man lässt sich nicht von der oder dem Betroffenen ansprechen (13)
- Versetzung in einen Raum weitab von den Kolleginnen und Kollegen (14)
- Den Kolleginnen und Kollegen wird verboten, die oder den Betroffenen anzusprechen (15)
- Man wird wie Luft behandelt (16)
3. Angriffe auf das soziale Ansehen
- Hinter dem Rücken der oder des Betroffenen wird schlecht über sie oder ihn gesprochen (17)
- Man verbreitet Gerüchte (18)
- Man macht die Betroffene oder den Betroffenen lächerlich (19)
- Man verdächtigt die Betroffene oder den Betroffenen, psychisch krank zu sein (20)
- Man will die Betroffene oder den Betroffenen zu einer psychiatrischen Untersuchung zwingen (21)
- Man macht sich über eine Behinderung lustig (22)
- Man imitiert den Gang, die Stimme oder Gesten, um die Betroffene oder den Betroffenen lächerlich zu machen (23)
- Man greift die politische oder religiöse Einstellung an (24)
- Man macht sich über das Privatleben lustig (25)
- Man macht sich über die Nationalität lustig (26)
- Man zwingt die Betroffene oder den Betroffenen, Arbeiten auszuführen, die ihr oder sein Selbstbewusstsein verletzen (27)
- Man beurteilt den Arbeitseinsatz in falscher und kränkender Weise (28)
- Man stellt die Entscheidungen der oder des Betroffenen infrage (29)
- Man ruft ihr oder ihm obszöne Schimpfworte oder andere entwürdigende Ausdrücke nach (30)
- sexuelle Annäherungen oder verbale sexuelle Angebote (31)
4. Angriffe auf die Qualität der Berufs- und Lebenssituation
- Man weist der oder dem Betroffenen keine Arbeitsaufgaben zu (32)
- Man nimmt ihr oder ihm jede Beschäftigung am Arbeitsplatz, sodass sie oder er sich nicht einmal selbst Aufgaben ausdenken kann (33)
- Man gibt ihr oder ihm sinnlose Arbeitsaufgaben (34)
- Man gibt ihr oder ihm Aufgaben weit unter ihrem oder seinem eigentlichen Können (35)
- Man gibt ihr oder ihm ständig neue Arbeitsaufgaben (36)
- Man gibt ihr oder ihm „kränkende“ Arbeitsaufgaben (37)
- Man gibt ihr oder ihm Arbeitsaufgaben, die ihre oder seine Qualifikation übersteigen, um sie oder ihn zu diskreditieren (38)
5. Angriffe auf die Gesundheit
- Zwang zu gesundheitsschädlichen Arbeiten (39)
- Androhung körperlicher Gewalt (40)
- Anwendung leichter Gewalt, zum Beispiel um jemandem einen Denkzettel zu verpassen (41)
- körperliche Misshandlung (42)
- Man verursacht Kosten für die Betroffene oder den Betroffenen, um ihr oder ihm zu schaden (43)
- Man richtet physischen Schaden in Heim oder am Arbeitsplatz der oder des Betroffenen an (44)
- sexuelle Handgreiflichkeiten (45)
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